Umgang mit Burnout des Partners

Geschrieben von Berthold Glauer-Voß | Veröffentlicht in Schlei.Journal | am

Mein Mann ist seit Monaten an einem Burnout erkrankt. Dadurch hat sich die Situation bei uns zu Hause zugespitzt. Ich versuche neben meiner Arbeit alles aufzufangen, Haushalt, Kinder – und alle, insbesondere meinen Mann, bei Stimmung zu halten. Meinem Mann gegenüber werde ich ungeduldig und ungerecht, und mittlerweile fühle ich mich selbst häufig ganz erschöpft und kraftlos ...

In Ihrem Leben ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Neben beruflichem Stress sind Stressphasen auch im Privatleben und in der Liebesbeziehung auf Dauer für keinen Menschen gesund. Wer über einen längeren Zeitraum an seine Grenzen oder darüber hinausgeht, wird irgendwann die Rechnung dafür erhalten. Dies gilt beispielsweise auch für Partner und Angehörige Erkrankter. Deswegen sollten Sie unbedingt innehalten und sich darüber klar werden, was Sie für sich positiv ändern können, damit es zu keinem weiteren „Ausgebrannten“ in Ihrer Familie und Partnerschaft kommt. Achten Sie deshalb vor allem darauf, wie Sie sich selbst bei Stimmung halten. Neben professioneller Hilfe (Psychosomatische Reha/Kur, ambulante Psychotherapie) für Ihren Mann – die Sie keinesfalls ersetzen können – haben Sie „nur“ die Möglichkeit, sich bewusst dafür zu entscheiden, Ihren Partner zu begleiten. Indem Sie zum Beispiel zuhören, geduldig sind, motivieren ohne Druck aufzubauen und sich um gemeinsame angenehme Aktivitäten kümmern. Um dieses Management jedoch einen längeren Zeitraum bewerkstelligen zu können, braucht es auf der anderen Seite für Sie Entlastung. Die beste Form dafür ist vielleicht die persönliche Selbstfürsorge: Schlafen Sie ruhig mal länger als üblich! Essen Sie gut und ausgewogen! Bleiben Sie Ihrem Hobby treu (Und wenn Sie kein Hobby haben, dann schaffen Sie sich eines an)! Sorgen Sie für Abwechslung! Delegieren Sie und trauen Sie sich auch mal für Kleinigkeiten Hilfe und Unterstützung zu holen! Telefonieren und treffen Sie sich oft mit guten Freunden. Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern eine gute Sache! Damit Sie sich auch in schwierigen Lebensphasen gut um andere kümmern können.