Auf ein Wort: „Unten ohne“

Geschrieben von Berthold Glauer-Voß | Veröffentlicht in Schlei.Journal | am

Mein Mann und ich (Best Ager) haben unseren Vorsatz für das neue Jahr in die Tat umgesetzt und uns im Fitness-Studio angemeldet. So ein Fitness-Studio ist ja fast schon so etwas wie ein fremder Planet für uns. Mehr noch: Im Duschraum fühlten wir uns wie Außerirdische, als wir bemerkten, dass wir mit Schambehaarung zur absoluten Minderheit gehören. Mein Mann hat nun unten auch eine „Glatze“ und wünscht sich, dass ich mich auch im Intimbereich rasiere. Ich fühle mich bei diesen Gedanken nicht ganz wohl …

Sich die Schamhaare zu rasieren oder zumindest zu frisieren liegt mittlerweile voll im Trend. Aber: Man muss nicht jeden Trend mitmachen. Gerade bei Jugendlichen und jungen Frauen und Männern ist die Intimrasur zum Gegenstand modischer Gestaltung geworden. Unter Jugendlichen herrscht sogar ein Gruppendruck, sich im Intimbereich zu rasieren, und es existiert tatsächlich die Meinung, dass Haare im Intimbereich unhygienisch seien. Natürlich vollkommener Quatsch. Wir haben es hier allerhöchstens mit einem Wandel des Körperideals zu tun – und auch nicht unbedingt mit einer Generationenfrage.

Letztendlich sollte jeder für sich persönlich entscheiden, ob und wieviel er/sie wegmacht oder dranlässt. Was finde ich persönlich schöner? Sowohl bei mir als auch bei meinem Partner/meiner Partnerin. Was passt zu meinem Körpergefühl am besten? Wenn ich mir unsicher bin, kann ich es ausprobieren, aber nur, wenn ich es tatsächlich ausprobieren möchte. Letztendlich wächst ja wieder alles nach. Sie sollten aber eines unbedingt beachten: Bleiben Sie autonom und selbständig. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, Ihren Körper zu verändern, nur um Akzeptanz von Ihrem Partner zu erfahren. Machen Sie sich einfach klar, wie Sie sich selbst am wohlsten fühlen.